SPD Frauen

Schleswig-Holstein

20. April 2017

AsF in den Kreisen
„Es muss für eine Chancengleichheit der Frauen aktiv gekämpft werden“

Die Kreisvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Kreis Herzogtum Lauenburg, Heide Harris, setzte mit ihrer Einladung zum Thema „Hautnah befragt“ an ihre SPD-Parteigenossinnen die Familienministerin Manuela Schwesig, die Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer und die Landtagskandidatin Kathrin Wagner-Bockey ein deutliches Zeichen gegen das bundesweite Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau. Alle vier Frauen stimmten in ihrer Aussage überein: Frauen können nicht nur Politik, sie haben auch ein Recht auf Gleichberechtigung in Beruf und Familie.
Die Unterstützung der vielen, toughe Frauen in Deutschland forderte Ministerin Manuela Schleswig nicht nur für ihre beiden Parteigenossinnen. Die Arbeitswelt müsse ja zur Familie sagen. Bei einem Besuch von IKEA in Lübeck hab ich gesehen, dass es durchaus möglich ist, Frauen sehr gut nach ihren Familienbedürfnissen einzusetzen“. Schwesig, die heute in Schwerin lebt und mit 15 die Grenzöffnung erlebte, weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist in einem Land ohne Freiheit zu leben. „Viele haben vergessen, dass Friede, Recht und Freiheit nicht selbstverständlich sind“, so Manuela Schwesig. Sie warnte, vor Rechtspopulismus, in dem viele Frauenrechte in Frage gestellt werden.
Besonders die Lohnlücke von 21 Prozent für gleiche Arbeit zu Ungunsten der Frauen müsse endlich geschlossen werden. Vereinbarkeit von Beruf und Familie dürfe nicht schwierig sein, sondern müsse endlich in der Lebenswirklichkeit ankommen. Die schlechtere Bezahlung für Frauen – besonders in Berufen die, wie etwa die Pflege, oft rein weiblich besetzt sind, bedeutet unterm Strich 50 Prozent weniger Rente für Frauen. „Soziale Berufe müssen aufgewertet werden, darum haben wir ein Gesetz auf den Weg gebracht, nachdem künftig Kranken- und Altenpflege finanziell gleichstellt sind und Schulgeld abschafft wird“, so Schwesig. Die Rückkehrsituation von Frauen und Männern, die für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen eine Teilzeitbeschäftigung eingegangen sind, hob die Ministerin ebenfalls hervor. Eine problemlose Rückkehr in den Vollzeitjob müsse möglich gemacht werden, scheiterte z. Zt. aber noch an der Blockade der CDU. Schwesig warb für ihr Modell der Familienarbeitszeit. 300 Euro pro Monat gibt es für Familien mit Kindern unter acht Jahren, wenn sie bis zu zwei Jahre lang ihre Arbeitszeit auf 28 bis 36 Stunden reduzieren. Vor der Geburt eines Kindes würden das 60 Prozent der Eltern planen. „Tatsächlich sind es dann aber nur 14 Prozent, die sich dafür entscheiden“, so Schwesig. Das sei auch der Grund dafür, dass 80 Prozent aller Arbeitsstunden für Kinder und Familie immer noch von Frauen – unbezahlt – geleistet wird.

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